Digitales Tagebuch von Susanne und Martin Fechner

Mai 2025 Reisebericht, Bilder, Video

Freitag 16.05.2025

Von der Steintherme in Bad Belzig ging es direkt auf die B102. Die haben wir bis Golzow benutzt. Dort sind wir auf die L86 gewechselt, die uns direkt nach Lehnin zu dem Stellplatz geführt hat. Die letzten 200 Meter waren etwas abenteuerlich, weil wir auf einer unbefestigten und sehr engen Straße entlang mussten. Aber Ende gut alles gut. Wir haben von dem Eigentümer einen Platz zugewiesen bekommen. Wir sind außer den Dauercampern auch das einizige Womo.
Nach unserem Zwischenkaffee, wir waren durch die kurze Entfernung von 28km, schon sehr früh hier auf dem neuen Stellplatz, sind wir zu einem Besuch des Klosters Lehnin aufgebrochen. Auf dem Weg dahin haben wir uns einen Womo Stellplatz der Gemeinde angeschaut. Er ist kostenfrei und bietet aber auch Stromanschlüsse an, allerdings mit 1,-€/kWh. Das ist ganz schön heftig. Es gibt keine V+E. Nach ca 1200 Meter Fußmarsch haben wir das Kloster erreicht. Bei den ersten Gebäuden trafen wir auch auf ein Stück Ruine und ich war mir sofort sicher, dass ich diese fensterlosen Maueröffnungen schon mal gesehen habe. Es machte dann ganz schnell klick. Diesen Fensterbogen habe ich während meiner Hochphase im Fotostudio bei diversen Composings verwendet. Heißt also auch, wir müssen schon mal hier gewesen sein. Ich habe aber keinerlei Aufzeichnungen dazu gefunden. Das muss zu unserer Liegezeit mit der Selektra im Schwielowsee gewesen sein. Von dort aus haben wir häufig Autoausflüge in die nähere Umgebung gemacht. Die Klostergebäude sind zu einem großen Teil noch heute in Nutzung. Ein Bereich ist ein Hotel. Zu besichtigen ist nur die ehemalige Klosterkirche St. Marien. Sie sollte ab 13:00 Uhr geöffnet sein. Da sich nichts tat, hat Susanne eine Rufnummer aus dem Internet herausgesucht. Es meldete sich jemand, der gerade mit der Bahn auf Reisen war. Er hatte seine Büronummer auf sein Handy umgestellt. Er war sehr erstaunt und wollte sich sofort darum kümmern. Nach ca. 10 Minuten kam eine Dame aus dem Verwaltungsgebäude und schloss die Kirche auf. Sie erzählte uns, dass die eigentliche Aufsichtskraft sehr unzuverlässig ist und sie nicht weiß, warum sie nicht da ist. Egal, wir konnten uns nun die Kirche ansehen. Bei der Kirche handelt es sich um eine Basilika im architektonischem Sinne. Sie ist sehr schlicht, was dem Grundwesen der ehemaligen Zisterzienser Mönche entsprach. Von der früheren Ausstattung der Kirche ist nichts mehr vorhanden. Eine Orgel ist zurzeit komplett zerlegt und soll wieder restauriert werden. Wir sind nach dem Kirchenbesuch noch durch das Ortszentrum gelaufen und waren dabei mehr zufällig an den Mühlenteich gelangt. Hier begrüsste uns der Frühling auf eine ganz besondere Art und Weise mit neuem Leben. Ganz kleine Schwäne, Bleßhühner und Haubentaucher und das alles auf engstem Raum. Wir waren föllig verzückt. So etwas haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Das war das Erlebnis des Tages. Bevor wir wieder ins Womo zurück sind, haben wir im EDEKA unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt.

Kloster Lehnin Mai 25

Composing mit Fensterbogen

Samstag 17.05.2025

Der für die Nacht vom Wetterdienst angedrohte Regen ist ausgeblieben. Bis auf einige Tropfen die noch nichtmal das Dachfenster richtig nass gemacht haben, war es heute in der Nacht ruhig. Beim Frühstück schien sogar zwischendurch mal die Sonne. Die frischen Brötchen vom EDEKA waren lecker. Da der Wetterbericht für den Nachmittag Regen angedroht hat, haben wir uns entschlossen, gleich nach dem Frühstück mit unseren Rädern zu einer Tour in das Umfeld unseres Stellplatzes zu starten. Das erste Stück der Tour ging auf einem Radweg entlang dem Emster Kanal. Als der endete mussten wir in eine Schotterstraße einbiegen. Susanne stieg von ihrem Rad und ist nur noch zu Fuß gelaufen. Sie hatte Angst auf dieser Schotterstraße zu fahren. Wir sind über eine lange Strecke entlang der A2 gelaufen. Plötzlich entdeckten wir zwei Rehe, die aber leider auf der falschen Seite des Zaunes der Autobahn waren und nun vergeblich versucht haben wieder in den Wald zu kommen. Wir haben ihnen die Daumen gedrückt, dass sie nicht auf die Idee kommen über die Autobahn zu fliehen. Wir sind weiter gelaufen. Wir hatten Glück, es kam ein Abschnitt mit Plattenbelag, da ging es dann mit Fahren weiter. Wir haben dann eine Straße erreicht mit einem Radweg. In dem Dorf Netzen wollten wir zu dem Hafen. Das war ein Reinfall, da es sich bei dem Hafen um eine Sportbootwerft handelt auf deren Gelände es krempelig und chaotisch aussah. Das Wasser konnte man nicht erreichen, weil alles eingezäunt ist. Wir sind weiter gefahren in Richtung Netzen. Dabei konnten wir auf Asphalt weiterfahren, allerdings ohne Radweg. Der Ort Netzen ist einfach nur ein Dorf aus vielen Einfamilienhäusern ohne jeden Charme. Von Netzen sind wir dann weiter zu dem Dorf Grebs gefahren. Nein, kein Schreibfehler, der Ort heißt wirklich Grebs. Wir hatten ein zweites Reherlebnis unterwegs. Direkt am Straßenrand stand ein Reh und graste in aller Ruhe. Erst als ich anhielt schaute es mich an und rannte dann weg. Vom Dorfanger in Grebs ging es dann auf einer kleinen Landstraße weiter nach Michelsdorf. Unterwegs haben wir die schöne Landschaft genossen. Das Getreide steht schon ziemlich hoch. Der ziemlich heftige Wind zerrte kräftig an dem Getreide und sorgte für einen permanenten Farbwechsel. Über Michelsdorf haben wir dann Kloster Lehnin wieder erreicht. Am Womo angekommen waren wir uns sehr schnell einig, das war Susannes letzte Radtour. Ihre Angst wieder zu fallen, löst Stress aus. Wir waren uns auch beim Boot schon einig, wenn uns etwas Stress macht, dann hören wir damit auf. Bei der nächsten Tour nehmen wir wieder den NIU mit. Trotzdem haben wir auch die schöne Landschaft genossen.

Radtour Kloster Lehnin Mai 25

Sonntag 18.05.2025

Heute am Morgen begrüßte uns richtiges Schmuddelwetter. Der Himmel war bewölkt und es wehte ein unangenehm kühler Wind. Das Wetter will uns den Abschied leicht machen. Wir haben heute aufgebackene Brötchen von gestern zum Frühstück gegessen. Die waren heute besser als gestern. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo abfahrbereit gemacht. Wir haben hier nur die Toilette geleert und Frischwasser gebunkert. Danach sind wir gestartet.
Von Kloster Lehnin waren es nur wenige Kilometer bis zur A2. Auf der A2 ging es auch nur ein kurzes Stück in Richtung Berlin bis wir auf die A10 gewechselt sind. Auf der der sind wir bis Ausfahrt Spandau geblieben um auf der B5 über Falkensee wieder auf unserem Abstellplatz anzukommen. Jetzt beginnt eine längere Wohnungsperiode.